Der Radweg ist in beide Richtungen markiert und gut zu befahren. Am Rhein besteht die Möglichkeit, die Tour auf dem Rheinradweg zu verlängern. Nicht überall sind Einkehrmöglichkeiten vorhanden - Proviant mitnehmen!
Nur wenige Kilometer nördlich der Bonner Stadtgrenze beginnt in Niederkassel-Mondorf der Radweg Sieg. Startpunkt ist am Rheinufer kurz vor der Fähranlegestelle. Die maritime Stimmung verleitet dazu, dem Treiben der Schiffe auf dem Rhein zuzusehen und die schmucken Motorjachten im Hafenbecken zu bestaunen. Links der Fähre erstreckt sich eine Halbinsel, deren Spitze von einer Bake begrenzt wird – hier fließt die Sieg in den Rhein. Zwischen Hafenbecken und Ortsrand entlang führt der Radweg Sieg bald vorbei an zwei Seitenarmen der Sieg. Auf einem asphaltierten Sträßchen geht es in Richtung Siegfähre. Kurz vor der Fähre besteht die Wahl, die Auenlandschaft bis Troisdorf rechts oder links der Sieg zudurchradeln, beide Varianten sind gleichwertig. Obwohl noch nicht lange im Sattel, ist eine Rast im Biergarten der Gaststätte „Zur Siegfähre“ dem Radelerlebnis nur zuträglich und so ist der kurze Abstecher sehr zu empfehlen. Hier ist auch das Überqueren der Sieg mit einer Fähre möglich. Auf beiden Flussseiten den Deichkronen beständig folgend, schweifen die Blicke über herrlich weite Auenlandschaften. Entlang saftiger Wiesen wird der Sieglarer See passiert, der ein beliebtes Brutgebiet für Wasservögel ist. Am Stadtrand von Troisdorf treffen an der Siegbrücke beide Wege aufeinander und schon bald fällt der Blick auf die sich über die Stadt Siegburg erhebende Abtei Michaelsberg. Hier lohnt ein Abstecher in die Innenstadt mit vielen Einkehr- und Einkaufsmöglichkeiten rund um den Markt. Auf der Fahrt ins nur wenige Kilometer entfernte Hennef führt der Radweg immer wieder dicht am Flussufer entlang. Der Hennefer Bahnhof wird in unmittelbarer Nähe passiert und nach dem Umrunden der Siedlung Weldergoven führt der Radweg nahe den Bahngleisen entlang. In Höhe von Lauthausen zeigt sich die Sieg von ihrer kraftvollen Seite: Mit Getöse schießt das Wasser eine Stromschnelle hinunter und bietet einen lebendigen Anblick. Rund 200 m gegenüber dem Haltepunkt Blankenberg wird die Sieg in Richtung Oberauel überquert und bald schon grüßt das mächtige Gemäuer der Burgruine Blankenberg von einem rund 150 m hohen Bergkamm. Die Burgruine sowie der gleichnamige Ort mit seinen schönen Fachwerkhäusern und gut erhaltener Stadtmauer bilden ein faszinierendes historisches Ensemble und lohnen unbedingt einen Besuch. Möchte man den Radweg Sieg als Zweitagestour genießen, bietet sich Stadt Blankenberg als geeignetes Etappenziel an, da hier „Halbzeit“ ist. Der Radweg windet sich entlang der Siegschleifen und wird nach dem kleinen Örtchen Auel unmittelbar von schönem Laubwald und dem Fluss begrenzt. Hinter Auel wartet der Bahnübergang mit einer Besonderheit auf. Damit die verschlossene Schranke geöffnet wird, drückt man einen Anforderungsknopf und spricht kurz mit einem Mitarbeiter im Stellwerk. Auf gleiche Weise gibt man anschließend Bescheid, dass man den Übergang passiert hat. Der Radweg führt weiter über zwei neue Fahrradbrücken direkt zum Bahnhof und danach zum sehenswerten Schloss Merten. Hinter dem Ortsausgang muss zunächst ein steiler Anstieg in den Wald überwunden werden. Bevor es durch die Siedlung Lützgenauel wieder direkt hinunter zum Ufer der Sieg geht, kann am höchsten Punkt der Weitblick auf Eitorf für die Mühen entschädigen. Die Steigung kann umfahren werden. Zwischen Merten und Bourauel kann der Radweg neben der Landesstraße 333 hierfür genutzt werden. Anschließend, auf der gegenüberliegenden Flussseite liegt Eitorf, dessen Bahnhof über eine Brücke zum Siegpark schnell erreicht werden kann. Der weitere Streckenverlauf bis nach Dreisel ist so, wie man sich einen idealen Flussradweg vorstellt. Ohne Unterbrechung rollt man genüsslich direkt am Flussufer entlang. Nichts stört den Blick über die saftig grünen Wiesenflächen, die sich an den Flussschleifen erstrecken. Auf der gegenüberliegenden Siegseite ziehen sich dichte Mischwälder die steilen Berghänge hinauf und es scheint fast so, als bilden sie den natürlichen Rahmen für die Flussszenerie. Am Bahnhof Herchen vorbei sind es noch rund 1,5 km bis in den Ort. Hier und wenig später an der Siegschleife bei Röcklingen wird der Fluss jeweils zweimal überquert. Nach dem Passieren der S-Bahn-Haltestelle am Ortsrand von Wilberhofen verläuft der asphaltierte Weg bis nach Dreisel. Ab Dreisel führt eine kräftige Steigung mit ca. 70 Höhenmetern hinauf zum Maueler Berg. Für die Rückreise mit der Bahn gibt es zwei Möglichkeiten: entweder von der S-Bahn-Haltestelle Dattenfeld im Ortsteil Wilberhofen oder aber vom rund 3 km entfernten Bahnhof in Schladern. Nach der rasanten Abfahrt lohnt ein Abstecher zum Siegwasserfall und der sehenswerten Burgruine in Windeck Schladern. Bis nach Rosbach, dem aktuellen Ende des Radwegs Sieg führt der Radweg zwischen Fluss und Straße. In Rosbach besteht die Möglichkeit wieder mit der Bahn zurück zum Ausgangsort zu fahren. Wer in Richtung Siegquelle weiterfahren möchte, dem wird empfohlen zwischen Au/Sieg und Mudersbach-Niederschelderhütte die Deutsche Bahn (RE 9) zu benutzen.
Von Mudersbach/Niederschelderhütte bis zur Sieg-Quelle empfehlen wir diese Strecke.