Naturparadies

Die Sieg

Naturparadies Fluss

Die Sieg schlängelt sich durch das gesamte Siegtal und begegnet euch so hinter den nächsten Wäldern und Wiesen im grünen Tal oder in der Nähe des blühenden Obsthains. Folgt ihr der Sieg auf dem Radweg Sieg oder dem Natursteig Sieg, wird sie euch an so manches geheime Plätzchen führen.

Das Wasser plätschert leise und die Vögel zwitschern melodisch. Hier könnt ihr mit dem Kanu unter den Ästen alter Bäume durchpaddeln, auf der Fahrradtour am Flussufer in der Sonne picknicken oder an den Badestellen nicht nur die Füße nach dem Wandern abkühlen.

Mal ist die Sieg unscheinbar und mal zeigt sie ihre ganze Pracht. Wie am mehrstufigen Siegwasserfall in Windeck Schladern, dem breitesten Wasserfall Nordrhein-Westfalens.

Wo Wasser ist, ist Leben und wo die Sieg durch die Naturregion Sieg fließt, schreibt sie Geschichte(n), baut Lebensräume und schafft Erholung. Die Sieg ist euer natürliches Erlebnisreich, aber der Fluss ist als Naturschutzgebiet an vielen Stellen ebenfalls die Heimat von Vögeln und Waldtieren. Achtet auf Ausschilderungen und nehmt Rücksicht, damit ihr auch bei eurem nächsten Besuch durch die unberührte Natur Wandern und Radeln könnt.
 

Die Sieg im Wandel der Zeit

Von der Ursieg zum Naturschutzgebiet

Ursieg

Als sich zu dieser Zeit die Hochflächen des Rheinischen Schiefergebirges hoben, schnitten sich der Rhein und seine Nebenflüsse langsam Schicht für Schicht in den Untergrund ein. So entstand an der Sieg ein terrassenförmiges, verschieden breites Flusstal.

Steinzeit

Jäger und Samler auf der Durchreise hinterlassen einen verzierten Stein aus Tonschiefer

(Fundstück aus Dreisel)

Fischereirechte

Fischerfamilien in Bergheim an der Sieg besitzen seit dem Jahr 987 Fischereirechte im Mündungsbereich der Sieg in den Rhein. Aus der Gemeinschaft dieser Familien entwickelte sich eine Bruderschaft. Sie tradiert Wissen über Fischfang, Flora und Fauna, Fischereitechniken sowie Handwerke wie Netzstricken und Korbflechten. Dabei entstandene Traditionen werden bis heute gelebt und sind ein wichtiges Element lokaler Identität.

www.fischereibruderschaft.de

Burg Blankenberg

Die Brüder Heinrich I. und Eberhard I. von Sayn beanspruchen einen Bergsporn oberhalb der Sieg als strategischen Posten im Siegtal und errichten Burg Blankenberg.

Marienerscheinung des Christian von Lauthausen

Den Grundstein für den ältesten Marienwallfahrtsort Deustchlands mit ungebrochener Wallfahrttradition legte nach der Gründungssage ein Einsiedler, der in späteren Fassungen Christian von Lauthausen genannt wird. Demnach ließ er nach einer Marienerscheinung das Bildnis einer Piéta schnitzen und stellte es an der Kreuzung des Weges in Oberauel zur Nutscheidstraße auf. Bald sagte man dem Gnadenbild wundersame Heilkräfte nach, sodass immer mehr Menschen nach Bödingen pilgerten. Nur elf Jahre später wurde in Bödingen die spätgotische Basilika "Zur Schmerzhaften Mutter Gottes" eingeweiht.

Weinbau an der Sieg

Urkunden von 1376 liefern Hinweise auf Weinanbau unterhalb der Burg Blankenberg und der Sengelhart. An zahlreichen Hängen an der Sieg lassen sich heute noch Spuren des früheren Weinanbaus erkennen. Eine Schädlingsplage, zunehmende Konkurrenz und die beginnende Industrialisierung sorgten Anfang des 20. Jahrhunderts für die Aufgabe des Weinbaus an der Sieg. Anschließend legten Bauern auf den terrassierten Hängen Streuobstwiesen an.

Ältestes erhaltenes Fachwerkhaus in Bödingen

Das älteste Fachwerkhaus in Bödingen stammt aus dem Jahre 1681 bzw. aus dem 17. Jahrhundert. Es handelt sich hier um ein ehemals als Pilgerheim dienendes Gebäude, das heute eine Gaststätte beherbergt.

Flussbegradigung

Ab Mitte des 19. Jahrhunderts begannen die "Sieg-Correctionen" – Maßnahmen, die Überschwemmungen und die damit verbundenen Uferverschiebungen reduzieren sollten. Um den Bau der Talstraße und der Eisenbahn vorzubereiten wurden ganze Flussteile verlegt. Durchstiche von Bögen halfen die Anzahl von Brücken zu reduzieren.

Sieg-Romantik

Noch vor dem Eisenbahnbau wanderten Künstler wie Jakob Scheiner oder Nicolaus Christian Hohe (Bild) durch das Siegtal. Angelockt wurden Sie von Reiseschriftstellern wie August Horn, der im Windecker Ländchen gar ein "Klein-Helvetien" sah. Ihr Ziel: Nach dem Vorbild der Rheinromantik die Landschaft an der Sieg ebenfalls romantisch in Szene zu setzen.

Baubeginn Eisenbahnstrecke

Mit dem Bau der Eisenbahnstrecke von Köln durch das Siegtal nach Gießen begann in den Orten an der Sieg eine Blütezeit mit wirtschaftlichem Aufschwung und ersten Besuchern

Gründung der Apfelkrautfabrik von Gottlieb Land

Ihr Erfolg hing eng mit dem Ende des Weinbaus im Siegtal zusammen. Ehemalige Weinbauern legten Streuobstwiesen an – mit dem Obst produzierte das Unternehmen einen Großteil des deutschen Gesamtumsatzes an Apfelkraut. Die rheinische Spezialität wurde damals sogar bis Amerika exportiert.

Lachse in der Sieg

Im Jahr 1998 wurde das Wanderfischprogramm NRW ins Leben gerufen. Ziel war und ist es, den Lachs wieder in unseren Gewässern anzusiedeln. Lachse benötigen saubere, strukturreiche Mittelgebirgsbäche, um zu laichen und aufzuwachsen. Der Nachwuchs wandert nach 1 bis 2 Jahren von diesen Gebieten über den Rhein in den Atlantik, wo er sein Leben als erwachsener Fisch verbringt, bis er wieder in die Bäche aufsteigt, um sich fortzupflanzen. In der Sieg sind solche strukturreichen Abschnitte noch vorhanden und der Fluss wurde das wichtigste Pilotgewässer des Wanderfischprogramms im Rhein-Einzugsgebiet. Damit der Lachs seine Laichgründe erreichen kann, müssen Wanderhindernisse entfernt werden. Da sich Teile des Sieg-Einzugsgebiets in Rheinland-Pfalz befinden, ist hierbei, wie in anderen Fragen der Bewirtschaftungsplanung auch, eine besondere Zusammenarbeit zwischen den Bundesländern notwendig. In den vergangenen Jahren wurden zahlreiche Wehre entfernt oder mit Fischaufstiegsanlagen versehen. Erste Wasserkraftanlagen (Pilotanlagen) erhielten Einrichtungen zum Fischschutz, damit die Jungtiere den Weg zurück ins Meer unbeschadet überstehen.

 

www.flussgebiete.nrw.de/im-einzugsgebiet-der-sieg-fuehlen-sich-die-lachse-wieder-wohl-356

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