Zunächst mit dem Bau einer Kapelle wurde in den Jahren 1952 bis 1953 begonnen, ehe daraus im Weiteren die Katholische Filialkirche "St. Josef" Harbach entstand.
Der Grundstein zur Filialkirche „St. Josef“ wurde vor über 60 Jahren gelegt
Mit Blick auf das Fest des Heiligen Josef der Arbeiter (Gedenktag durch Papst Pius XII. 1955 auf den 01. Mai festgesetzt), wurde am 22.04.1953 in Harbach mit dem Bau der Filialkirche (Kapelle) begonnen. Eine kleine Feierstunde war Anlass, um durch Architekt Hans Geimer, Bitburg, die genehmigten Baupläne an den Bauunternehmer Peter Seelbach zu überreichen. Pfarrer Weiler segnete und setzte den Eckstein auf der Epistelseite. Mit Gebet und Gesang legten die Gläubigen das begonnene Werk in die Hand Gottes.
Schon lange hegten die Christen in Harbach und Umgebung den Wunsch nach einem „eigenen“ Gotteshaus. Bis zur Fertigstellung der Filialkirche gingen Kinder und Erwachsene zu den Gottesdiensten in die Pfarrkirche „St. Mauritius und Gefährten“ in Niederfischbach. Bei Wind und Wetter zu allen Jahreszeiten war der Gang über Kirseifen, die Wegscheide, Hüttseifen und Fischbacherhütte bis hin zum „Siegerländer Dom“ beschwerlich.
Bereits um die Jahrhundertwende hatten sich die Harbacher mit den Plänen zum Bau einer kleinen Kirche beschäftigt. Der damalige Ortsvorsteher Johann Löcherbach hatte in dieser Angelegenheit einen Zuschussantrag an die Krupp’sche Bergverwaltung in Essen gestellt. Von dort wurde für den Baubeginn eine Schenkung von 1.000 Goldmark zugesichert. Dieses Versprechen wurde 1953 in DM eingelöst.
Die bischöfliche Behörde in Trier lehnte damals aber den Kapellenbau ab, weil erst 1898 die Pfarrkirche in Niederfischbach fertiggestellt war und wohl auch wegen der fehlenden Finanzmittel. Der erste Weltkrieg und die Inflation ließen, neben der Standortfrage, den Bau in weite Ferne rücken.
Im Herbst 1928 schloss sich unter dem Vorsitz von Lehrer Kriere die Interessengemeinschaft Harbach-Hinhausen zu einem Kapellenbauverein zusammen. Dieser Verein hatte sich die Aufgabe gesetzt, die nötigen Gelder zu sammeln. Das Sammeln mit der Klingelbüchse von Haus zu Haus hatte nicht den erhofften Erfolg, so dass bald der Entschluss reifte, die Hingabe von festen Beträgen bestätigen zu lassen. Durch die Unterstützung der örtlichen Vereine, beispielsweise durch Theateraufführungen konnte in der Zeit von 1928 bis April 1935 die Summe von 14.500 Reichsmark zusammen getragen werden.
Nach erneuter kriegs- und inflationsbedingter Umwertung verblieben davon lediglich 931,20 DM. Diese dienten dann doch noch als Grundstock für den 1953 in Angriff genommenen Neubau. Nicht zuletzt der starke Wille, ein Gotteshaus im Dorf zu haben, führte zum Kapellenbau. „Eine Kirche muss erst in den Herzen der Menschen entstehen, bevor ihr der Mensch aus Stein Form und Gestalt geben kann“. In den Büchern des Kirchbauverein ist die Erkenntnis formuliert, dass nur Einigkeit in einer gemeinsamen großen Aufgabe zum Ziel führen kann.
Durch monatliche planmäßige Beiträge und durch freiwillig geleistete Spenden wurde die Möglichkeit geschaffen, Anfang 1953 mit dem Kapellenbau zu beginnen. Richtfest konnte am Abend des 02. August 1953 vor dem fast vollendeten Rohbau gefeiert werden.
Träger des Kirchbauvorhabens war der Kirchbauverein mit Beteiligung von 114 Familien aus den Dörfern Harbach, Hinhausen, Locherhof, Winnersbach sowie den Gehöften Löcherbach, Farnschlade, Kirseifen, Kochschlade, Scheuernhof, Rosenthal und Würden. Seit dem Gründungstage (02.03.1952) haben diese Familien aus eigenen Mitteln rund 58.000,– DM für die neue Kirche geopfert und zuzüglich ganz beachtliche Eigenleistungen vollbracht.