Theater: Die große Kathrin Ackermann als Päpstin Johanna II.
Im Jahr 2042 hat die katholische Kirche zahlreiche Reformen durchlaufen: Der Papst wird alle vier Jahre gewählt, gleichgeschlechtliche Ehen, kirchliche Scheidungen und Abtreibungen sind erlaubt, das Zölibat wurde abgeschafft, und Kirchenbesitz wurde verkauft. Die erste Frau im Papstamt, aus den Slums von Los Angeles stammend, steht einer liberalisierten Kirche vor, die jedoch mit sinkenden Mitgliederzahlen kämpft. Beichten wurden abgeschafft, und Jesus am Kreuz wurde durch ein modernes Symbol ersetzt. Trotz wachsender Freiheiten fühlen sich die Gläubigen orientierungslos und suchen Halt bei radikalen Parteien und Sekten.
Die Päpstin, die selbst ihren Glauben an Gott verloren hat, möchte der Kirche aus Liebe zu den Menschen ihre frühere Bedeutung zurückgeben. In ihrem Resümee erkennt sie, dass der Mensch in völliger Selbstverantwortung überfordert ist und Orientierung braucht. Ihr Lösungsvorschlag: Die Rückkehr zu traditionellen Werten und Ritualen, um der Kirche wieder eine sinnstiftende Rolle zu verleihen.