Wir starten direkt an der Sieg, unmittelbar unter dem Schloss Schönstein, an der so genannten Heubrücke. Viel Zeit, sich „einzurollen“, bleibt nicht. Kurz nach Überquerung der Siegtalstraße, über die es gerade hinweg geht, führt uns die Tour in die erste lange Steigung. Biegt man dann rechts ab in Richtung Wald und zum Zwangsarbeiterdenkmal, ist es an der Zeit, sich die Kräfte gut einzuteilen. Kurz hinter dem Denkmal folgt eine Linkskehre und von hier aus geht es stetig bergan, vorbei an der Schlackenhalde von Wissen, immer weiter, an dicken Eichen entlang hoch zur Alten Poststraße. Dort an einer Rastmöglichkeit angekommen, ahnt man dann, warum die Tour „Stille Post“ heißt: wir finden uns inmitten der dichten Wälder oberhalb der Sieg wieder, Stille und Ruhe dominieren hier. Dennoch geht es weiter stetig bergan, wobei man auf der „Alten Poststraße“ traditionsgemäß gut reisen und vorankommen kann. Liefen doch auch damals schon die Hauptverbindungswege nicht im oft feuchten und überschwemmungsgeplagten Flusstal, sondern oben entlang der Höhenzüge und natürlichen Landmarken.
Kurz vor der Schutzhütte Hof Oettgesborn haben wir mit 313 ü NN den höchsten Punkt dieser Tour erreicht. Eine Rast hat man sich an dieser Stelle redlich verdient. Der Wald macht Platz für Streuobstwiesen und bietet einen tollen Blick auf den Siegbogen von Mittelhof. Tief unten schillert die Sieg.
Über stetes gut zu fahrendes Auf und Ab geht es bis zur „Eiche am Wegkreuz“, dort verlassen wir den Alten Postweg und biegen nach links ab in einen kurzen Gegenanstieg. Von nun an heißt es „rollen lassen“, runter ins Tal der Brölbachs. Kurz vor dem Weiler Nimrod geht es links ab auf die Trasse der ehemaligen Grubenbahn im Brölbachtal. Die ehemalige Trasse ist ein Garant für pures Naturerleben und Fahrspaß gleichermaßen. An der Furt im Brölbachtal verlassen wir für ein Weilchen die Bahntrasse und fahren einen Kilometer bachabwärts über die K72 bis zur Mühlentahler Mühle, zu der wir rechts abbiegend die Straße verlassen. Unsere Strecke beschreibt eine lang gezogene Linkskurve entlang der Auen des Brölbaches. Wir befinden uns nun eindeutig wieder auf der Trasse der ehemaligen Grubenbahn. An den schmalen Durchfahrten, die damals für die Bahn in den dort anstehenden Fels gesprengt wurden, wird dies ein Stückchen weiter offensichtlich. Wald und Wiesen wechseln sich ab, dabei werden kleine Zuläufe überquert, vorbei geht es an Kühen und an großen Pestwurz-Beständen.
Beim Passiert des Bereichs der Motocross-Strecke, geht es noch mal bergan und in einem Bogen um ein kleines Industriegebiet bei Brückhöfe – einem Wissen vorgelagerten Weiler. Dort stoßen wie auch wieder auf die K72, der wir bis zur L278 folgen. Wir biegen kurz rechts ab und wechseln direkt wieder links auf den siegbegleitenden Radweg. Nach einem Stück auf dem Radweg, biegen wir rechts ab, nehmen einen kurzen Anstieg, um danach inmitten von Streuobstwiesen rechts, über eine nur für Räder und Fußgänger zugelassene Brücke, die Sieg zu queren. Dort geht es geradeaus weiter über die K66 bis wir mit der Hauptstraße, die links nach Wissen führt, wieder den Siegtalradweg erreicht haben. Entlang zahlreicher Ladenlokale und dem Bahnhof von Wissen fahren wir am Zentrum vorbei bis zum großen Kreisverkehr. Hier geht es rechts ab in Richtung Schloss Schönstein. Dort, vor der imposanten Kulisse des Schlosses, fahren wir links ab über die Heubrücke und über die Sieg, womit wir wieder den Ausgangspunkt der Tour erreicht haben.