Das Hüttenschulzehaus in Alsdorf gehört zu den besterhaltenen Fachwerkhäusern in der Verbandsgemeinde Betzdorf.
Um 1680 erbaute der Verwalter der damaligen Grünebacher Hütte, der Hüttenschulze Etdenneuer, dieses Haus in Alsdorf. Da es von der Familie bewohnt wurde, aus der mehrere Hüttenschulzen hervorgingen, bürgerte sich der Name „Hüttenschulzehaus“ ein.
Das Gebäude steht unter Denkmalschutz und kann auf eine bewegte Vergangenheit zurückblicken: So versammelten sich z.B. 1743 die Gerichtsschöffen des Amtes Freusburg im Hüttenschulzehaus. Dort schrieben sie, was ihnen noch aus ältesten Zeiten an mündlich überliefertem Recht bekannt war, nieder. Dies hatte bis zum Einführen des Bürgerlichen Gesetzbuches als „das partikularrechtliche eheliche Güter- und Erbrecht der vormaligen Reichgrafschaft Sayn-Altenkirchen“ bestand.
Der auf hölzernen Stützen ruhende Laubenvorbau macht die Fachwerkkonstruktion des Gebäudes zu einer Besonderheit. Im Querbalken über der Eingangstür findet man folgenden Schriftzug:
Das Haus hatt gebautt Antthon Etdenneuer Margretta Eheleut!
Gott behütte es für Feuersbrand
Bereits 1471 wird in Dokumenten der Burg Freusburg eine Eisenhütte erwähnt. Später kam eine Kupferhütte hinzu. Der Rückgang des Kupferbergbaus führte jedoch schon um 1780 zu deren Abbruch. Die florierende Eisenhütte blieb dagegen bis 1885 in Betrieb.
Eine weitere Eisenhütte wurde 1738 in der heutigen Ortsgemeinde Grünebach erbaut. Diese hatte durch den Neubau der Eisenbahn 1860/61 mit dem Bahnhof in Grünebach durch günstigere Transportkosten einen Standortvorteil. In der Folge wurde der Hüttenstandort in Alsdorf aufgegeben. Der Niedergang der Siegerländer Eisenindustrie in den 1960er Jahren führte dann zur Schließung am 12. Juli 1963 und beendete somit auch die Tradition der Hüttenschulzen in Alsdorf.
Heute führt der Qualitätswanderweg Druidensteig am Hüttenschulzehaus vorbei. Zudem ist es ein Geotop im Nationalen Geopark Westerwald-Lahn-Taunus.